Reise

Städte an der Ostseeküste

Wir hatten schon länger die Idee, einmal die Ostsee per Schiff zu bereisen. Dieser Kurzbericht soll Appetit machen auf die besuchten Städte und einige Fotos für das Erstinteresse bieten. Schiffreisen auf der Ostsee werden mit verschiedenen Routen und verschiedenen Reisedauern angeboten. Wir haben uns für eine 14-tägige Reise mit dem besonderen Reiseziel Gotland ab Kiel entschieden. Es wurden 6 verschiedene Länder besucht. Ziele waren Marienburg (Polen), Danzig (Polen), Sankt Petersburg (Russland), Helsinki (Finnland), Stockholm (Schweden), Visby (Gotland) und Kopenhagen (Dänemark).

Orientierung

Hier ist ein Übersichtsbild zur Orientierung, Start und Zielpunkt der Reise war Kiel:

1. Marienburg

Unser erstes Ziel Marienburg liegt ca. 45 km südöstlich von Danzig in Polen. Hier befindet sich eine alte Burganlage, die Marienburg, die vom Deutschen Orden erbaut wurde und als größtes Bauwerk der Backsteingotik gilt. Die Besichtigungtour hat etwa zwei Stunden gedauert.

    Die Marienburg liegt am Fluss Nogat.

    Sicherung von der Landseite mit Burggraben und Burgmauer.

    Man betritt die Anlage durch die Vorburg und gelangt dann in das Mittelschloss.

    Schlosshof im ältesten Teil der Anlage (Hochschloss).

    Lichtstimmung in einem der Räume.

    Prunksaal "Großer Remter" (Speisesaal), in der damaligen Zeit einer der größten Säle Europas.

    Marienkirche im Oberen Schloss.

2. Danzig

Unser zweites Ziel, Danzig, ist eine bedeutende Hafenstadt im Norden Polens und war früher Mitglied der Hanse. Im Rahmen unseres ca. zweistündigen Besuches präsentierte sich die Altstadt (früher "Rechtstadt" genannt) als quirliges und schön anzusehendes Touristenzentrum. Der Rundgang begann im Bereich des Stadthafens am Fluss Motlau. Hier steht auch eines der Wahrzeichen der Stadt, der alter Stein-/Holzkran "Krantor".

Man betritt die Altstadt durch das Grüne Tor aus dem Jahr 1571. Die darauf folgende Straße "Langer Markt" bzw. "Langgasse" ist die Hauptstraße der Altstadt. Am Ende der Langgasse befindet sich das "Langgasser Tor" mit dem Stockturm. Der Aufenthalt im Zentrum von Danzig bei so schönem Wetter war ein absolutes Erlebnis. Ich könnte mir vorstellen, hier noch einmal mehr Zeit zu verbringen.

3. Tallinn

Tallinn ist die Hauptstadt Estlands und liegt am Finnischen Meerbusen, ca. 80 km südlich von Helsinki. Bei der ersten Annäherung fallen eine Vielzahl von mittelalterlichen Türmen auf, die auf einer Anhöhe liegen.

Wir schlendern durch die Altstadt, das Wetter hat leider deutliches Optimierungspotential. Wir legen am Marktplatz gegenüber vom Rathaus eine Cappuccino-Pause ein. Danach besteigen wir den Altstadthügel, auf dem sich div. Regierungsgebäude und auch die deutsche Botschaft (ockerfarben) befinden. Gleich um die Ecke kommen wir zu den markanten Zwiebeltürmen der Alexander-Newski-Kathedrale. Das grüne Gebäude ist das "Haus der estnischen Ritterschaft". Bis hierhin hat unsere kleine Besichtigungstour ca. fünf Stunden gedauert. Wir lassen es gut sein und kehren vorzeitig zum Schiff zurück.

4. Sankt Petersburg

Wir erreichen Sankt Petersburg, die alte Hauptstadt Russlands, die am Ostende des finnischen Meerbusens an der Mündung des Flusses Newa liegt. Schon die Vorbeifahrt an der vorgelagerten Insel Kronstadt ist ein optisches Highlight, da hier die gesamte Newabucht durch einen Hochwasserdamm abgesperrt werden kann. Da wir zwei Nächte in Sankt Petersburg verweilen, hoffen wir, dass wir genug Zeit haben, um die vielen Aspekte der viertgrößten Stadt Europas kennen zu lernen. Allerdings dürfen wir nur im Rahmen von geführten Ausflügen das Schiff verlassen, da wir im Vorfeld der Reise kein privates Visum für Russland beantragt haben. Ein individuelles Bewegen in der Stadt war daher nicht möglich. Für uns war diese Standardregelung in Ordnung.

Von der Seeseite zeigt sich Sankt Petersburg sehr modern, hier sieht man große, neue Wohnblöcke, die Gazprom-Arena und den Gazprom-Tower. Arena und Tower gehören zum Lakhta-Center, in dem sich das Hauptquatier des Gazprom-Konzerns (weltweit größtes Erdgasförderunternehmen) befindet. Der Tower ist mit 456 m Höhe das höchste Gebäude Europas und war schon sichtbar, als wir 30 km vor Sankt Petersburg die Insel Kronstadt passiert haben. Eine eindrucksvolle Demonstration.

Wir hatten die Ausflüge so ausgewählt, dass wir uns am ersten Tag verschiedene Landschaftsparks und Paläste außerhalb von Sankt Petersburg ansehen und am zweiten Tag die Innenstadt mit der Eremitage und der Peter und Paul Festung besuchen wollten.

Katharinenpalast

Der Katharinenpalast befindet sich im Ort Puschkin, etwa 30 km südöstlich von Sankt Petersburg entfernt. Die ehemalige Zarenresidenz wurde nach den großen Zerstörungen wieder aufgebaut. Die Rekonstruktion des verschwundenen Bernsteinzimmers ist gelungen, ich konnte mich davon überzeugen (Fotografierverbot). Die ca. zweistündige Besichtigung der Innenräume läßt sich in zwei Worten zusammenfassen: "Gold" und "ermüdend". Ich zeige hier nur zwei Fotos, da sie der Wirklichkeit sowieso nicht gerecht werden.

Schloss Peterhof

Schloss Peterhof wurde von Zar Peter dem Großen erbaut und befindet sich ca. 30 km westlich von Sankt Petersburg, direkt an der Newa-Bucht. Der Park und die eindrucksvollen Außenanlagen haben zur Bezeichnung "russisches Versailles" geführt. Wir erlebten die ca. zweistündige Besichtigung als schönen Spaziergang durch den Park mit vielen Sehenswürdigkeiten, die Besichtigung der Schlossgebäudes selbst war allerdings eine Katastrophe, hierfür waren zu wenig Zeit und auch zu wenig Sauerstoff vorhanden. Man kann es sich nicht vorstellen, trotz der vieler geöffneter Fenster war die Sauerstoffmenge in den Innenräumen unter dem Besucherandrang nicht ausreichend. Das hat bedeutet: am Eingang in die Schlange einreihen, und dann mit 50 cm Abstand dem Vordermann/frau folgen.

Skyline am Abend

Wir waren froh, wieder auf dem Schiff zu sein, hier hatte man, im Gegensatz zur letzten Besichtigungstour, richtig viel Platz. Den Abend haben wir im Hafen an Bord des Schiffes erlebt und wurden mit einem spektakulären Sonnenuntergang belohnt.

Innenstadt mit Eremitage

Am zweiten Tag haben wir die Innenstadt im Rahmen einer Bootstour besucht. Es war klar, dass wir die Eremitage zwar von außen sehen, aber nicht von innen besichtigen werden können. Nach den Erlebnissen des Vortages war das aus unserer Sicht eine gute Entscheidung.

    Die Straße English Quay, mit wechselhafter Geschichte. Heute ein beliebter touristischer Punkt, weil sich hier Blicke über die Newa auf das Verfassungsgericht der russischen Förderation (ganz links) und die Isaac Kathedrale eröffnen.

    Panteleimonovsky Brücke von 1914, am Fluss Fontanka. Bei unserer Besichtigungstour sehen wir viele große und kleine Brücken, diese hier fiel durch ihren Goldschmuck auf.

    Michelsburg am Fluss Fontanka

    Faberge-Museum am Fluss Fontanka

    Marmorpalast an der Newa

    Kunstkammer an der Newa

    Eremitage, an der Newa. Die goldene Kuppel gehört zur dahinterliegenden Isaac Kathedrale, der goldene Spitzturm zur daneben gelegenen Admiralität.

Peter und Paul Festung

Die Peter und Paul Festung liegt im Zentrum von Sankt Petersburg auf der "Haseninsel" im Fluss Newa. Sie gilt als "Keimzelle" der Stadt Sankt Petersburg, Baubeginn war 1703. Sie wurde als militärisches Bauwerk geplant, hat diese Funktion aber nie ausüben müssen. In ihr befindet sich die Peter und Paul Kathedrale mit dem unglaublich hoch aussehenden Kirchurm. Uns wurde die Peter und Paul Kathedrale als geschichtliches "Nationalheiligtum" vorgestellt. Während des Russsischen Reiches war sie die Begräbnisstätte der Romanows.

Kronstadt

Gegen Abend verlassen wir Sankt Petersburg. Die Vorbeifahrt an Kronstadt im Gegenlicht entwickelt sich nochmals zum optischen Highlight. Die Fahrrinne führt ganz dicht an den Hafenanlagen vorbei. Zum Greifen nah erscheinen die dort liegenden neuen Kriegsschiffe. Bewacht werden sie von alten Kanonen-Forts.

5. Helsinki

Aufgrund des eher schlechten Wetters haben wir keine Ausflüge geplant und nutzen den Bustransfer zum Stadthafen. Wir wollen bei einem Spaziergang einige der im Zentrum liegenden Sehenswürdigkeiten besuchen.

6. Stockholm

Bei schlechtem Wetter laufen wir in Stockholm ein. Mutig starten wir den Besuch der City ohne Bustransfer.

Es geht früh los, so früh, dass wir in der Altstadt noch vor geschlossenen Geschäften stehen. Es ist kalt. Wir retten uns in ein Cafe und testen erst einmal den schwedischen Cappuccino. Danach setzen wir die Besichtigung fort und sehen z.B. das Schloss, die Oper und das Rathaus.

Fahrt durch die Schären

Als wir am Abend Stockholm verlassen, fahren wir noch ein ganze Zeit durch die Inselwelt der Schären.

7. Visby

Visby liegt an der Westküste der schwedischen Insel Gotland, ca. 200 km von Stockholm entfernt. Visby ist bekannt für sein mittelalterliche Aussehen, für Türme und Mauern, und für die vielen Blumen im Stadtbild.

8. Kopenhagen

Letzte Station dieser Reise war die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Es war schönes Wetter zu erwarten, von daher wollten wir vom Hafen bis in die City laufen, keinen Transfer nutzen. Gespannt waren wir, wie sich das Aussehen der Stadtviertel verändert, wenn wir vom Hafen ins Zentrum kommen.

    Noch im Hafenbereich liegt das Kastell von Kopenhagen, eine alte sternförmige Festung mit grasbewachsenen Wällen. Es handelt sich um eine alte Festung, die aber militärisch noch in Betrieb ist und von bewaffneten Soldaten bewacht wird. Der Durchgang durch die Festung zu touristischen Zwecken ist ausdrücklich erlaubt.

    In der Festung

    Nach der Festung folgen wir dem Weg in Richtung City.

    Parklandschaft am Stadtrand

    Stadtschloss Rosenburg

    Stadzentrum

    Rathaus

    Straße in der Altstadt

    Königspalast

    Börse

    Nyhavn, Stadthaven mit Kneipenmeile

    Schloss Amalienborg

Symbolbild

Das Symbolbild dieses Reiseberichts zeigt das dänische Schloss Kronburg in Helsingör, ca. 40 km nördlich von Kopenhagen.

Zurück